Betondachstein

Betondachsteine sind künstlich geformte Steine (so genannte Formsteine) und gehören zur Gruppe der Baustoffe und dienen primär der Herstellung geneigter Dächer.
Betondachsteine werden heute in der Industrie maschinell im Strangpressverfahren aus mineralischen Zuschlagstoffen und hydraulischen Bindemitteln hergestellt. Sie bestehen meist aus Zement, quarzhaltigem Sand und werden auf der Außenseite durch eine Zementschlämme versiegelt, die mit Farb- und Kunststoffpigmenten versetzt ist.

 

Biberschwanz

Der Biberschwanz ist ein flacher, an der Unterkante oft halbrund geformter Dachziegel. Seine Form erinnert insofern an den Schwanz (waidm.: die Kelle) des namensgebenden Tieres, als er in einer Rundung endet und in der Mitte durch einen leicht erhobenen Strich längs halbiert ist. Nahe der oberen Kante besitzt der Biberschwanz einen Vorsprung (die Nase), mit dem er an der Dachlatte eingehängt wird.
Neben der oben genannten halbrunden Ausformung der Unterkante kommen Biberschwanzziegel traditionell auch in zahlreichen anderen Varianten vor, z. B. mit Segmentbogen, mit geradem Abschluss, geschweift oder spitz zulaufend („Rautenspitzbiber“). Jede dieser Formen bewirkt eine andere, charakteristische Strukturierung der Dachfläche.

 

First

Als Dachfirst (kurz First), bezeichnet man die, meist waagerechte, obere Kante eines Satteldaches oder anderer Dachformen. Bei gewölbten und runden, tonnenförmigen Dachkonstruktionen verläuft der First am Scheitelpunkt des Bogens.

 

Ortgang

Der Ortgang bezeichnet den seitlichen Abschluss der Dachfläche am senkrecht stehenden Giebel.
Der Ortgang verbindet das Ende der Dachtraufe mit dem des Dachfirsts. Er schneidet sich mit keinen anderen Dachschrägen und wird als Stirn des Hauses bezeichnet. Häufig ist er mit einem besonderen Schmuck versehen.
Das dem Ortgang folgende Gesims wird Giebelgesims oder Ortganggesims genannt. Im griechischen und römischen Tempelbau wird es auch als Schräggeison bezeichnet.
Im Bergbau bezeichnet der Ortgang die Gesteinswand am Ende des Stollens, an der der Abbau fortzuführen ist.

 

Pfette

Eine Pfette oder Dachpfette ist ein waagerechter Träger in einer Dachkonstruktion. Je nach Lage wird zwischen Firstpfette, Mittelpfette und Fußpfette unterschieden. Pfetten liegen in der Regel parallel zu First und Traufe eines Daches.
Die Pfette ist eine Zwischenkonstruktion im Pfettendach. Sie trägt die rechtwinklig darüber angeordneten Sparren und leitet die Last in Stützen und Wände weiter. Das Sparrendach kommt demgegenüber auch ohne Pfetten aus. Pfetten, die zusätzlich auch die Funktion von Sparren übernehmen, werden Pfettensparren (auch Sparrenpfetten) genannt und können beispielsweise als Koppelpfette ausgeführt sein.

 

S10 - Dachlatte

Dachlatten sind auf den Sparren befestigte Holzlatten, die die Dachdeckung tragen.
Die Dachlatte unterliegt der DIN 4074 Teil 1, sofern sie für konstruktive Zwecke (z. B. Dacheindeckung) genutzt wird. Sie wird hierin unterschieden von der herkömmlich produzierten Latte, deren Güteklasse nach den Tegernseer Gebräuchen festgelegt wird; diese Latte unterliegt nicht der DIN und darf in der herkömmlichen Form nicht für den Gebrauch als tatsächliche Dachlatte genutzt werden. Die DIN 4074 weist die Sortierung der Latte nach Tragfähigkeit (gesteuert z. B. durch Astanzahl und -größe) in der S10-Sortierung als tatsächliche Dachlatte aus und schützt durch die Festlegung der DIN den Begriff auch rechtlich.
Die Standardabmessungen müssen in der für den Verwendungszweck festgelegten Endfeuchte (ca. 20 % relativer Holzfeuchte) 24 × 48 mm, 30 × 50 mm oder 40 × 60 mm betragen (nach DIN 4070-1). Der Einschnitt erfolgt bei frischem (feuchtem) Rundholz mit ca. 3 % Übermaß. Wahlweise wird das Rohmaterial vor dem Einschnitt im Sägewerk in der Trockenkammer auf ca. 20 % Holzfeuchte getrocknet, wodurch ein maßhaltiger Einschnitt ermöglicht wird.
Dachlatten werden im Gegensatz zu Sparren nicht hochkant, sondern flach befestigt. Der Abstand der Dachlatten hängt von der verwendeten Dachdeckung ab.

 

Schiefer

Schiefer, von althochdeutsch scivaro (Holz-, Steinsplitter); mittelhochdeutsch schiver(e) (Stein-, Holzsplitter); mittelniederdeutsch schiver (Schiefer, Schindel), ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche metamorphe Gesteine und tektonisch deformierte Sedimentgesteine, deren gemeinsames Merkmal die ausgezeichnete Spaltbarkeit entlang paralleler Flächen ist.

Im Bauwesen wird dunkler Tonschiefer zur Abdeckung von Giebeln, Dächern und Fassaden zum Schmuck und Schutz vor Witterungseinflüssen verwendet. Besonders häufig ist Schiefer bei Fachwerkhäusern anzutreffen. An der Mosel, im Hunsrück und in der Eifel war und ist mittlerweile auch wieder der Hausbau mit behauenen, kompakten Bruchsteinen aus Schiefer üblich.
Vom Mittelalter bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden aus Tonschiefer Schiefertafeln und Griffel als Schreibutensilien hergestellt. Bis zur Einführung großindustrieller Verfahren zur Papierherstellung und dem damit einhergehenden Preisverfall des Schreibpapiers waren Schiefertafeln und Griffel ein weitverbreitetes Schreibmaterial für den alltäglichen Gebrauch, das im Gewerbe, in privaten Haushalten, insbesondere aber in dem seit dem 17. Jahrhundert zunehmenden elementaren Schulbildungsbereich unverzichtbar war. Vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zur Einstellung der industriellen Griffelschieferproduktion in den 1960er Jahren hatte die thüringische Stadt Steinach das Weltmonopol.

 

Sparren

Als Sparren oder Dachsparren bezeichnet man in Dachkonstruktionen die Träger, die von der Traufe zum First verlaufen und die Dachhaut tragen. In der Aufsicht sind sie üblicherweise rechtwinklig zum First angeordnet. Der Dachsparren kommt entweder als geneigter Einfeldträger, oder geneigter Mehrfeldträger, jeweils mit oder ohne Kragarm vor.

 

Tondachziegel

Dachziegel sind flächige grobkeramische Bauelemente aus gebranntem Ton, die zum Eindecken von geneigten Dächern dienen. Diese wird dann Ziegeldeckung genannt und ist ein Teil der Dachentwässerung. Die Ziegeldeckung kann aus traditionellen, unverfalzten Dachziegeln wie Hohlpfannen, oder Mönch und Nonnen-Ziegeln oder aus modernen Falzziegeln wie Doppelmuldenfalzziegeln, Reform- oder Flachdachziegeln bestehen. Die Qualität bezüglich der Regensicherheit des Ziegelmodells und die Art der zweiten Entwässerungsebene entscheiden über die Dachneigung.

 

Traufe

Als Dachtraufe, kurz Traufe, wird die Tropfkante am Dach eines Gebäudes bezeichnet. Hier fließt während eines Regens das gesammelte Wasser der Dachfläche ab, an der Traufe befindet sich daher in niederschlagsreichen Gebieten meist eine Dachrinne. Die Länge der Traufe entspricht der Dachflächenbreite.
Die Traufe begrenzt eine geneigte Dachfläche nach unten – die obere Begrenzung ist der Dachfirst. Die seitlichen Begrenzungen heißen Ortgang, Grat und Kehle.